Zusammen mit dem drei Jahre später in Schweden entstandenen Opfer bildet Nostalghia das Spätwerk Tarkowskis nach seiner endgültigen Emigration aus der UdSSR. Der Film gilt als der persönlichste und am stärksten autobiographisch geprägte Film im Werk des russischen Filmemachers, der hier mit einer alles verlangsamenden Melancholie quasi den Stillstand zum Stilprinzip erhebt.
Das italienische Wort „nostalgia“ bedeutet, ebenso wie das russische „Ностальгия“ (gesprochen: nostalghia), vor allem „Heimweh“, es drückt mehr die Sehnsucht nach einem entfernten Ort als nach einer vergangenen Zeit aus. Beides findet sich jedoch in den Motiven dieses Films, in welchem ein russischer Schriftsteller nach Italien reist, um dort ein Buch über das Leben eines ebenfalls russischen Komponisten aus dem 18. Jhdt. zu schreiben, der sich, von Heimweh getrieben, schließlich entscheidet, aus dem italienischen Exil in die Unfreiheit des Zarenreiches zurückzukehren.
Tarkowski hingegen kehrte nach den Dreharbeiten zu diesem Film nicht mehr in seine Heimat zurück. Die „nostalgia“ bezeichnete er als eine „lebensbedrohliche Krankheit“, er selbst starb 1986 an Krebs.