1980 erreichte die „Jugendkultur“ der 70er-Jahre auch das Kino der DDR. Das Haar durfte lang getragen werden und auch der Urlaub „per Anhalter“ am Bulgarischen Schwarzmeerstrand war – zumindest im Kino – träumbar. Sogar inklusive der Liebelei mit einer Rucksacktouristin aus dem klassenfeindlichen Holland.
Die Studentin Ines Moldenschütt, Tochter eher spießiger Eltern, verliebt sich in den etwas ausgeflippten Jonas. Er ist insofern ein Aussteiger, als dass er nach dem Abitur statt auf die Universität in den „Produktionsprozess“ gegangen ist. Nicht aus Mangel an Fähigkeiten, oder gar politischer Unbotmäßigkeit, sondern als bewusstes „Eintauchen in die Praxis“. Für ihren ersten gemeinsamen Urlaub wollen sie an der Ostsee zelten gehen.
Doch Moldenschütts haben bereits einen Bahnurlaub am Schwarzen Meer gebucht. Um die Tochter bei Laune zu halten, darf Jonas mitfahren. Schon gleich nach der Abfahrt werden dem Schwiegersohn in spe die Verlobungsringe präsentiert – des Hotelpersonals wegen, so jedenfalls die offizielle Begründung der Eltern. Schließlich wartet am beliebtesten Badestrand der DDR ein Doppelzimmer auf die beiden Achtzehnjährigen. Prompt ergreift Jonas beim nächsten Halt die Flucht, als er erfährt, welcher Anschlag auf seine Freiheit geplant ist. Was zu einer folgenreichen Kettenreaktion und zahlreichen Verwicklungen führt, denn Jonas macht sich nun auf eigene Faust daran, nach Bulgarien zu trampen, wo er hofft zumindest Ines wiederzufinden.
Und nächstes Jahr am Balaton, als Kino-Sommerkomödie, gar als “Road-movie” angelegt, war seinerzeit auch als Maßnahme der SED-Ideologen gedacht, das Fernweh der jungen Staatsbürger angesichts der mangelnden Reisefreiheit zumindest mit bunten Bildern und ebensolchen Geschichten zu befriedigen. Denn letzten Endes besinnen sich alle Beteiligten dann doch wieder auf die Sicherheit ihrer kleinbürgerlichen Wurzeln und erkennen die Fährnisse des kurzen Ausbruchsversuchs. Zumindest in dieser Hinsicht ist der Film dann westdeutschen Filmkomödien dieser Zeit durchaus ebenbürtig.