DDR, Polen 1960

Regie: Kurt Maetzig
Buch: Jan Fethke, Wolfgang Kohlhaase u. a. nach dem Roman von Stanislaw Lem
Bildgestaltung: Joachim Hasler
Montage: Lena Neumann
Musik: Andrzej Markowski
Produktion: DEFA-Studio für Spielfilme
DarstellerInnen: Yôko Tani, Oldrich Lukes, Ignacy Machowski

80 Minuten

FSK: ab 12

Deutsche Originalfassung



Der schweigende Stern

Als einer von nur fünf von der DEFA produzierten Science-Fiction-Filme ist Der schweigende Stern sicher eine Ausnahmeerscheinung im Kino der DDR. Doch nachdem die Sowjetunion mit dem Start des Sputnik-Satelliten einen Punktsieg im Rennen um das Weltall errungen hatte, war die Raumflug-Euphorie auch in der DDR groß und Der schweigende Stern sollte dies als internationale Großproduktion zum 10-jährigen Bestehen der DDR gebührend feiern. Ursprünglich war auch eine französische Beteiligung geplant, Yves Montand und Simone Signoret sollten Hauptrollen übernehmen. Doch die Parteiführung verbot eine westliche Beteiligung, und so blieb es bei einer deutsch-polnischen Koproduktion. Dennoch wurde der Film für die DEFA zu ihrem teuersten.
Angesiedelt ist die Handlung im Jahre 1985, als es Wissenschaftlern gelingt, den 1908 über Sibirien niedergegangenen Meteoriten als Bauteil eines Raumschiffes zu identifizieren – und mehr noch – als Aufzeichnung der Kommunikation aus dem Cockpit eines Raumschiffs. Einer japanischen Linguistin gelingt es schließlich, die Aufzeichnungen zu entschlüsseln: Die Venusbewohner planten 1908 offensichtlich eine feindliche Invasion der Erde.
Auf den Versuch, mit der Venus Funkkontakt aufzunehmen, erfolgt jedoch keinerlei Antwort. So wird schließlich ein internationaler Raumflug zur Venus organisiert, um zu erkunden, ob von dem „schweigenden Stern“ noch Gefahr droht. Auch die Japanerin ist (als einzige Frau) Teil der achtköpfigen Besatzung, denn sie soll als Dolmetscherin dienen. Doch auf der Venus erwartet die Kosmonauten nicht nur eine große Überraschung, sondern auch große Gefahren.
Der Film war auch international ein Erfolg, sogar in den USA wurde eine synchronisierte Fassung unter dem Titel First Spaceship on Venus zum kommerziell erfolgreichsten Film aus der DDR.

Richard Hehn
Villingen
Montag, 20. Januar 2025
20:15 Uhr
keine Vorstellung