Eigentlich hätte alles so schön, so feierlich werden sollen: „Jackels Rummel“ feiert Jubiläum, 40 Jahre schon gibt es den Jahrmarkt am Rand einer Kleinstadt, in dem der Nachwuchs seine schönsten Kindheitserinnerungen sammelte, den Duft von Zuckerwatte in der Nase hatte, vom Riesenrad auf die Umgebung schaute und in der Geisterbahn das Fürchten lernte. Aber ja, der Rummelplatz ist mittlerweile – wie sein Besitzer auch – in die Jahre gekommen und lockt kaum mehr Besucher oder auch nur Jackels Töchter und deren Kinder an. So ist Jackel auch in Sorge um die Weiterführung seines Geschäfts. Selbst zur Jubiläumsfeier hat die Familie abgesagt. Tochter Britta knabbert an der verheimlichten Trennung vom Ehemann, Tochter Simone und Enkelin Tammi wollen nach Formentera fliegen, von wo aus die 13-Jährige ihren Followern traumhafte Fotos schicken will, um eine Social Media-Challenge zu gewinnen.
Als Jackel ganz plötzlich über dem Klavier stirbt, bleibt allen Familienmitgliedern jedoch nichts anderes übrig, als doch zurück nach Hause zu kehren und darüber nachzudenken, wie es weitergehen soll mit „Jackels Rummel“. Man merkt sofort, dass Jackels Töchter ihre Pflicht nur widerwillig wahrnehmen, der alte Konkurrenzkampf zwischen den Schwestern aufflammt und die Kinder keine Freudensprünge ob der Tage auf dem Jahrmarkt machen. Was sollen sie dort auch tun? Tammi kann ihr Unglück gar nicht fassen, und als dann auch noch das Internet weg ist, wird sie so sauer, dass ihre Wut ganz andere Ereignisse ins Rollen bringt: Durch einen Blitzeinschlag werden drei Gestalten aus der Geisterbahn zum Leben erweckt und spielen fortan eine größere Rolle im Leben der Teenagerin, als ihr lieb ist.
Das Rumpelstilzchen, der Riese und die Hexe wirken – wie auch der Jahrmarkt und das Sich-Gruseln in einer Geisterbahn – wie Relikte aus alten Zeiten. Mit ihrer abgetragenen Kleidung, den durchfurchten Gesichtern und bisweilen recht eigentümlichen Scherzen erstaunen und erschrecken sie die Menschen, die ihnen begegnen. Sie halten Tammi für ihre Chefin und nennen sie „Mutti“, Tammi selbst ist allerdings nur genervt von den Dreien. Cousin Umbo dagegen sieht in ihnen auch das Gute: Die Geister könnten doch zur Attraktion werden und dem Freizeitpark zu neuen Besucherrekorden verhelfen. Da wittert auch Tammi ihre Chance und postet nun Fotos aus dem mit Geistern bestückten Riesenrad anstatt vom Strand. Bis die Geister ausbrechen, in der Stadt ihr Unwesen treiben, für reichlich Chaos sorgen und die Polizei auf ihre Fährte locken.
Der Film lehnt sich an die gleichnamige DDR-Fernsehserie von 1971 an, unterscheidet sich aber in wesentlichen Aspekten. Er wurde auf die heutige Zeit übertragen und „modernisiert“. Erinnerungen an die Serie kommen trotzdem auf.