Ağrı Spor aus Kreuzberg galt bei der Gründung 1991 als die erste türkische Frauenmannschaft außerhalb der Türkei. Als der Trainer dieser Frauenmannschaft in Berlin gestorben ist, erinnern sie sich an die gemeinsame Zeit. „Ihre Fußballzeit war die schönste Zeit ihrer Jugend“, sagen sie; sie waren eine gute Mannschaft und verstanden sich auch untereinander gut. Das Fußballspiel gab ihnen Raum für Emanzipation. Als Frauen Fußball zu spielen war damals nicht in allen Familien geschätzt.
Die Mädchen am Ball sind inzwischen erwachsen geworden und haben jede auf ihre Weise einen Platz in der Gesellschaft gefunden.
Aysun Bademsoy hat die Lebenswege ihrer ehemaligen Mitspielerinnen weiterverfolgt: Türkan, Nalan, Arzu und Nazan, die vier ehemaligen Fußballerinnen. Jetzt, fast drei Jahrzehnte später, zeigt sie tatkräftige, selbstständige Frauen in ihren Vierzigern – ob als Busfahrerin oder Veranstalterin.
Sie denken an ihre Zukunftsvorstellungen von damals und auch die von den Töchtern der Frauen, von denen einige gerade erwachsen werden, ebenfalls über Anpassung, Tradition, Religion und Kultur nachdenken, was sie für Träume und Vorstellungen haben, wie sie ihre Zukunft sehen.
Es ist ein lebendiger Film über die erste und zweite Generation Türkinnen in Deutschland und das unterschiedliche, damals sportliche Integrationsverhalten - heute eher auf Schönheit und dennoch auf Religion ausgerichtet und die gern gelebte mütterliche Tradition vom Leben zuhause bis zur Heirat.
Aysun Bademsoy gelingt eine wunderbare, sensibel erzählte Dokumentation aus deutsch-türkischer Perspektive auf Frauenrollen damals und heute in Deutschland, in deutsch-türkischen Familien, in großstädtischer Umgebung.