Obwohl der Titel wohl erstmal etwas ganz anderes vermuten lässt, startet der Film eigentlich recht bodenständig: die Waschsaloon-Besitzerin Evelyn Wang hat Probleme mit dem Finanzamt, da sie ihre Steuern nicht richtig bezahlt hat.
Doch relativ schnell stellt sich heraus, dass Evelyn nicht nur in einer Welt existiert, sondern in tausenden von Paralleluniversen. Und ihr tollpatschiger Ehemann Waymond Wang stellt sich als Universum bereisender Actionsuperheld heraus, welcher die Aufgabe hat, die einzig richtige Evelyn unter den tausenden von Evelyns zu finden, um das Universum zu retten.
Die verschiedenen Universen sind hier durch jede Entscheidung, die Evelyn je in ihrem Leben getroffen hat, entstanden und schon bald fragt sich Evelyn, ob sie die schlechteste Version ihrer selbst ist, weil sie eigentlich wirklich immer die scheinbar falsche Entscheidung getroffen hat.
Zugleich ist es aber vor allem auch eine ungemein warmherzige und berührende Geschichte über eine Einwandererfamilie, die von einem starken Cast um die herausragende Michelle Yeoh getragen wird. Ein Film, der sich mit den innersten Konflikten einer Familie beschäftigt und der Gedankenwelt seiner Charaktere.
Das Multiversum, welches wir inzwischen aus vielen Hollywood filmen kennen, ist auch das Motiv dieses Filmes, doch gleichzeitig ganz anders. Der wilde Mix zwischen allen möglichen Filmgenres ist eine Hommage an die Magie das Kino. Seine verrückten, absurden und kreativen Ideen, die einen schon fast wirr durch dieses bunte Spektakel führen, beweisen uns, dass wir nicht den neuesten Hollywood „action film“ vor uns haben, denn hier ist wirklich alles verrückt und abgedreht.
Ein ständiger Quell für die absurdesten Einfälle ist dabei das sogenannte „Aktivieren“. Damit Evelyn, Waymond und auch ihre zahlreichen Gegner die Kräfte ihrer Ichs aus einem anderen Universum aktivieren können, müssen sie etwas Bestimmtes, aber völlig Außergewöhnliches tun. Dabei geht es schnell sehr viel weiter, als nur einen Lippenpflegestift zu essen. Da kommen dann auch mal nackte Hintern und sehr viel Schmerzen ins Spiel.
Der Film ist dabei genauso absurd wie das Konzept verspricht – nur eben nochmal auf einem ganz anderen Level.