Ein Ehepaar mittleren Alters gerät in eine finanzielle Krise. Die Ersparnisse sind weg, sie verlieren ihren Hof und damit ihren Arbeitsplatz und Wohnort. Dazu kommt eine niederschmetternde Diagnose vom Arzt, die den beiden zunächst den Boden unter den Füßen nimmt. Der Ehemann leidet an einer unheilbare Nervenkrankheit, die letztendlich zum Tod führen soll.
Mittel- und wohnungslos beschließen Ray und Moth, statt nach einer Unterkunft zu suchen, den „Salzpfad“ zu wandern, ein über 1000 Kilometer langer Wanderweg entlang der Südwestküste Englands, von Somerset über Devon und Cornwall nach Dorset. Sie versprechen sich davon Zeit zum Nachdenken, Zeit für einen Plan, wie es in Zukunft weitergehen kann.
Nur zwei Rucksäcke, ein kleines Zelt und ein paar Habseligkeiten sind ihnen geblieben. Weitergehen, wenn man eigentlich am Ende ist…das beweist Tapferkeit und Durchhaltevermögen. Auch der Küstenpfad verlangt das. Nicht immer ist die südenglische Küste postkartenhaft schön, das Wetter kann sehr garstig sein und der lange Marsch eintönig und kräftezehrend. Und spätestens wenn Sturm, Wind, Regen und Kälte einsetzen, ist Schluss mit Campingromantik. Das „soziale“ Klima, Begegnungen mit Menschen unterwegs, könnte nicht realistischer dargestellt sein, Moth und Ray erfahren Mitgefühl und Hilfe, ebenso wie Ablehnung und Kälte.
Der Film findet seinen Rhythmus, ebenso die Wanderer. Aber je länger sie unterwegs sind, umso näher kommen sie sich selbst als Paar. Am Ende ist es eine Liebesgeschichte, die wir gesehen haben, ganz ohne Rosamunde Pilcher-Romantik.
Und nein, nachwandern wollte ich die 1000 km auch nicht.