Deutschland 2025
Regie Fatih Akin
Drehbuch Fatih Akin, Hark Bohm
Produktion Lara Förtsch
Musik Hainbach
Kamera Karl Walter Lindenlaub
Schnitt Andrew Bird
Darsteller Jasper Billerbeck, Kian Köppke, Laura Tonke, Diane Kruger, Matthias Schweighöfer

100 Minuten

ab 12 Jahren

Deutsche Originalfassung



Amrum

Anfang 1945, in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, in einem kleinen Dorf auf der Insel Amrum im ländlichen Norddeutschland. Ein 12-jähriger Junge namens Nanning Bohm geht als ältestes Kind der Familie auf Robbenjagd, fischt nachts und arbeitet auf dem Feld, um seiner Mutter zu helfen, die Familie zu ernähren. Sie ist eine glühende Nationalsozialistin und hochschwanger. Sie mussten gemeinsam mit seiner Tante und seinen beiden kleineren Geschwistern aus dem zerbombten Hamburg auf die Insel fliehen. Nannings Vater war ein hohes Tier und befindet sich in Kriegsgefangenschaft, und seine Frau ist auf Amrum auf sich allein gestellt, während die Menschen dort heimlich im Radio Jazz hören.

Nach Kriegsende muss sich Nanning plötzlich ganz neuen Herausforderungen stellen und seinen eigenen Weg finden. Die Mutter ist seit der Geburt des Kindes und dem Tod Adolf Hitlers in eine Depression gefallen. Sie isst nichts und Nanning versucht ihr auf kreative Weise den Wunsch nach Weißbrot mit Butter und Honig zu erfüllen. Das ist jedoch keine leichte Aufgabe für Nanning, denn auf der Insel mangelt es wegen des Krieges an allem. Er entwickelt mittels Tauschwirtschaft einen Plan, wie er dennoch an die begehrten Zutaten wie Butter oder Zucker kommt.

Der Junge lernt hierbei die Insel und ihre Bewohner wie den Fischer Sam Gangsters kennen und das Friesisch, das die Menschen hier sprechen, macht aber auch beim Beobachten der Robbenjagd erste Berührungen mit dem Tod. Nanning lernt, dass er zwar nichts dafür kann, dass seine Eltern Nazis sind, er aber dennoch damit zu tut hat.

Regie führte Fatih Akin, der gemeinsam mit Hark Bohm auch das Drehbuch schrieb, das auf dessen Kindheitserinnerungen basiert. Er ist ein langjähriger Freund von Akin. Der gebürtige Hamburger wuchs während des Zweiten Weltkrieges auf der etwa 20 Quadratkilometer großen Nordseeinsel Amrum auf und ist emeritierter Professor für Film am Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg. Bohm hatte ursprünglich geplant, den Film selbst zu drehen, bevor er die Zügel an Akin übergab.

Susanne von Kessel-Doelle in Blickpunkt:Film: Wer Akins Film sieht, besinne sich auf Heimatliebe, gewinne Empathie für Außenseiter, seien es Flüchtlinge oder die Kinder von Menschen, die einer falschen Ideologie anhängen und mit der Schuld ihrer Eltern leben müssen.

Henry Probst


Donaueschingen
Montag, 17. November 2025
20:00 Uhr
Mittwoch, 19. November 2025
20:15 Uhr (Ausverkauft)