Im Mai nannte Bundeskanzer Olaf Scholz die Klima-Kleber als „völlig bekloppt“. Nur wenige Tage später wurde eine landesweite Razzia gegen die Gruppe durchgeführt.
In den Medien werden die Aktivisten der letzten Generation als Terroristen dargestellt, auf Demonstrationen werden Aktivisten immer öfters physisch angegriffen und über Wochen in Präventivhaft gesteckt. Es ist klar zu erkennen, in welche Richtung sich die Politik sowie auch die öffentliche Meinung entwickelt. Denn im Gegensatz zu den Aktionen der letzten Generation, welche sich seit 2022 kaum weiter radikalisiert haben, steigern sich die Gegenmaßnahmen von Seiten der Politik und Justiz immer weiter.
Doch was muss passieren, damit die Politik substanziellen Klimaschutz verfolgt? Und wie weit dürfen die Aktivisten dabei gehen? Welche Protestformen sind legitim und ab wann muss man von Gewalt sprechen?
Der Schwedische Humanökologe Andreas Malm fordert in seinem Sachbuch How to Blow up a Pipeline eine „kontrollierte politische Gewalt“, denn er wundert sich viel mehr, dass die Klimaaktivisten noch immer so harmlos vorgehen, angesichts der steigenden Anzahl an verheerenden Naturkatastrophen auf der ganzen Welt.
Daniel Goldhaber greift dies zusammen mit Jorden Sjol und der Schauspielerin Ariela Barer in ihrem Drehbuch für den gleichnamigen Film auf. Doch anders als in der Buchvorlage nehmen sie den Titel beim Wort und lassen die Protagonisten das Vorhaben planen, eine Ölpipeline in West-Texas zu sprengen. Die Gruppe aus acht gleichgesinnten Menschen findet sich dabei über gemeinsame Wege und dubiose Kanäle zusammen. Dabei könnten ihre Herkunft sowie ihrer Beweggründe nicht unterschiedlicher sein. Die Anführerin der Gruppe Xochitl (Ariela Barer), verliert ihre Mutter an den Folgen einer Hitzewelle. Der Farmer Dwayne schließt sich der Gruppe an, weil seine Farm durch Fracking vergiftet wurde.
In den USA hat der Film bereits starke politische Diskussionen ausgelöst. Während die New York Times von einem „kulturellen Meilenstein“ spricht, warnen staatliche Institutionen vor Nachahmungstätern.