Schweiz, Belgien 2022

Regie und Buch: Delphine Lehericey
Bildgestaltung: Hichame Alaouié
Musik: Nicolas Rabaeus
Montage: Nicolas Rumpl
Produktion: Box Productions (CH), Need Productions (BE)
DarstellerInnen: François Berléand, Kacey Mottet Klein, La Ribot (Maria José Ribot)

84 Minuten

FSK: ab 6

Original (französisch)
mit deutschen Untertiteln



Last Dance

Nach ihrem Film Le Milieu de l´Horizon (Das Flirren am Horizont), für den Delphine Lehericey 2020 mit dem Schweizer Filmpreis „Bester Film“ und „Bestes Drehbuch“ ausgezeichnet wurde, erfüllt sie sich den Wunsch, eine Komödie zu produzieren. In dieser spielt Germain, ein bewegungsscheuer, bürgerlich-häuslicher Rentner in den Siebzigern, die Hauptrolle. Er liebt Literatur, und vor allem liebt er seine Frau Lise.

Als diese völlig überraschend verstirbt, muss sich Germain neu orientieren.

Sein Sohn Mathieu und seine Tochter Carole überschütten ihn mit Fürsorge, planen seinen Alltag, seine Nachbarin Elisabeth füllt seinen Kühlschrank, dessen Inhalt er großzügig mit den Katzen aus der Nachbarschaft teilt. Germain möchte aber in Ruhe um seine geliebte Frau trauern und das Versprechen einlösen, das er und Lise sich gegeben haben: Derjenige, der zuerst stirbt, führt das Projekt des anderen zu Ende, welchem sich derjenige zuletzt mit Leidenschaft gewidmet hat.

Lise hat in ihrem letzten Lebensabschnitt die Liebe zum zeitgenössischen Tanz entdeckt, in einem Ensemble von Laien und Profis. Das bedeutet für den ungelenken Germain, sich dort vorzustellen und seine Geschichte zu erzählen. La Ribot, die Leiterin (gespielt von Maria José Ribot selbst), ist berührt von seiner Geschichte, sieht etwas Besonders in ihm und stellt ihn bald in den Mittelpunkt der Inszenierung, was allerdings nicht bei allen die gleiche Begeisterung auslöst. Ab jetzt heißt es für Germain: ab auf die Bühne, und zwar jeden Tag, denn die Premiere rückt näher. Es beginnt ein Versteckspiel, ...wird Germain sein neues Hobby vor seiner Familie geheim halten können?

Delphine Lehericey gelingt es in ihrem Film das schwere Thema der Trauer um einen geliebten Menschen mit einem leisen und leichtfüßigen Humor auf die Leinwand zu bringen. Die Tanzszenen mit „La Ribot“ wirken auch deshalb so authentisch, da die spanische Tänzerin, Choreografin und Aktionskünstlerin genau wegen solcher Kooperationen von Profis und Laien bekannt ist.

Gabi Higler
Villingen
Mittwoch, 03. April 2024
20:15 Uhr
Montag, 01. April 2024
20:00 Uhr