1962 in den Schweizer Alpen. Im Berghotel „Esplanade“ versammeln sich Physiker aus ganz Europa zu einer Fachtagung über Quantenmechanik. Unter den Gästen auch der junge Wissenschaftler Jonas Leinert mit seinem Doktorvater Julius Strathen. Mit Spannung erwarten alle einen Gastreferenten aus dem Iran. Er will neue, sensationelle Forschungsergebnisse auf dem Fachgebiet vorstellen, verspätet sich dann aber um Tage. Leinert und Strathen und auch alle anderen beschließen, trotzdem in dem Hotel zu bleiben. Man vertreibt sich die Wartezeit mit Skifahren, Fachgesprächen und gutem Essen und Trinken.

Leinert meint die „Weltformel“ gefunden zu haben und wird dafür von seinem Doktorvater kritisiert, gleichzeitig aber von einem anderen Professor unter den Gästen (ein Lebemann und Konkurrent seines strengen Doktorvaters) in seinem Glauben bestärkt. Dann ereignen sich mysteriöse Dinge. Eine geheimnisvolle Pianistin, an der Leinert Gefallen gefunden hat, verschwindet spurlos. Einer der Physiker wird ermordet im Schnee aufgefunden. Und der Hotelfahrstuhl fährt in die Unterwelt, wenn man alle Knöpfe gleichzeitig drückt…Haben die paranormalen Erscheinungen etwas mit den alten Stollen im Berg zu tun, in denen früher Uran abgebaut wurde?

Die Theorie von allem, in weiten Teilen in schwarzweiß gestaltet, kommt daher wie ein Film Noir aus den 1940/50er Jahren, mit einer orchestralen Filmmusik, die einen ständig emotional begleitet. Timm Kröger hat hier einen Mysterythriller abgeliefert, in dem es um die Theorie von Parallelwelten geht, um Lebende, Tote und Untote, um Wirklichkeit und Traum, und er spielt gekonnt mit den Themen der damaligen Zeit – etwa der Begeisterung für die Atomenergie und der gleichzeitigen Angst vor ihren Risiken. Ein schönes Beispiel dafür, was auf der Leinwand entstehen kann, wenn man seiner Phantasie freien Lauf lässt.