Deutschland 2024

Regie & Buch: Daniel Alvarenga
Bildgestaltung: Benjamin Strobel
Montage: Daniel Alvarenga, Thomas Gottschall, Tobias Beul
Produktion:Daniel Alvarenga, Thomas Gottschall, Christine Neubauer
Musik: Christoph Manucredo, Dreiviertelblut, Konstantin Wecker
DarstellerInnen: Markus Brandl, Sophie Röhrmoser, Andreas Pegler, Claudia Riedel, Christine Neubauer, Tamino Wecker

124 Minuten

FSK: keine Bewertung

Original (bayerisch)
mit deutschen Untertiteln



Hundswut

Eine deutsche Independent-Produktion, ein bayrischer Heimatfilm, finanziert ohne Fernsehgelder, ausschließlich durch Crowdfunding und die Hilfe einiger prominenter Mitwirkenden – wie z. B. Konstantin Wecker, der zur Filmmusik beitrug und in einem Cameo-Auftritt zu sehen ist.

Wie die Filmemacher bei der Premiere betonten, ist der Film vom letzten Hexenprozess in Deutschland inspiriert und folge zumindest, was den Prozess und das Urteil betrifft, den tatsächlichen Ereignissen. Nur die Rahmenhandlung sei teilweise Fiktion. 1932 werden in einem kleinen Dorf in Bayern vier Jugendliche ermordet. Um keine Panik entstehen zu lassen, verbreitet der Gemeinderat anfänglich die Lüge, es sei der Wolf gewesen. Doch erreicht wird damit nur das Gegenteil, denn bald schon kursieren Gerüchte, ein Werwolf treibe nachts sein Unwesen im Dorf. Ein Verdächtiger muss her, und wer wäre da im Dorf besser geeignet als der menschenscheue Bauer, der nicht nur etwas abseits am Waldrand mit seiner Tochter lebt, sondern sonntags auch nie in der Kirche zu sehen ist. Dafür, dass er etwas mit dem Tod der Jugendlichen zu tun haben könnte, gibt es nicht einmal den leisesten Hinweis. Doch um ihn des Bundes mit den „dunklen Mächten“ zu überführen, dafür kennt der Dorfpfarrer ein Mittel: Der „Malleus maleficarum“ von 1486, auch als „Hexenhammer“ bekannt, nach dessen Regeln wenige Jahrhunderte zuvor Hexenprozesse geführt wurden, sei ja nie außer Kraft gesetzt worden. »Ihr seid‘s doch des Wahnsinns!« ruft der Lehrer aus, doch der Großbauer, dem der Einsiedler schon länger ein Dorn im Auge ist, findet das eine ausgezeichnete Idee. Und so verfällt das Dorf erstaunlich schnell einer tollwütigen Hexenjagd.

Richard Hehn
Villingen
Mittwoch, 26. Juni 2024
20:15 Uhr
keine Vorstellung